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Motorrad müde, Motorrad schlafen

Vom sanften und liebevollen Ablegen deiner Maschine bis hin zum 13-fachen Überschlag 300m den Berg hinunter, Umfall und Unfall, kleine Missgeschicke und der fast obligatorische Ausrutscher. All das soll unter dem Stichwort Stürze zusammengefasst werden - So ziemlich jeder hat seine Erfahrungen damit bereits gesammelt.

Und falls nicht, solltet ihr euch lieber nicht zu sicher fühlen…

Ein Sturz kommt selten allein

Als langjähriger Motorradfahrer kann ich gar nicht mehr zählen, wie oft ich meine verschiedenen 125er weggeschmissen habe. Aber einen Versuch ist es sicher wert:

Insgesamt befanden sich 3 125er Bikes in meinem Besitz. Angefangen mit der legendären JC34 Honda CBR125R, die mich bei jedem Wetter - Wind und Regen, mit ihren dünnen Reifen täglich in die Schule bringen musste - leider nicht sehr zuverlässig. Gefühlt hat es schon gereicht, wenn mich ein einzelner Kieselstein blöd angeguckt hat - zack - hingelegt… Dazu kommt, dass man als 16 - 18-jährige/r ja auch oft recht überheblich und rücksichtslos fährt. Zusammengefasst schätze ich: 2x Kiesel, 3x Eis und 2x Regen, macht 7 leichtere "Stürze" - mir ist aber nie was passiert. Ein paar Schürfwunden und gefährlich aussehende Kratzer an der Schutzkleidung machen einen ja erst interessant.

Nach ein paar Jahren Pause bekam ich eine Yamaha YBR125, mit nicht wirklich breiteren Reifen, geschenkt… Genutzt habe ich sie eher, um mich schnell durch die enge Stadt bewegen zu können. Entsprechend ist auch weniger passiert, da ich sie bei schlechtem Wetter einfach stehen lassen konnte. Trotzdem kamen neue Erfahrungen dazu: Stichwort Bahnschienen und der ein oder andere Umfaller im Stehen aufgrund von schlechten Straßenverhältnissen oder einem Nagel im Reifen summieren sich zusammen nochmal auf 3 weitere leichte "Stürze" ohne Folgen.

Wiederum ein paar Jahre später habe ich mir noch eine Benelli BN 125 als Spaßmaschine zum Kurvenjagen geholt… Du erahnst es sicher - ist auch nicht immer gut gegangen. Zwar waren dieses Mal die Reifen ein bisschen breiter, die Fahrweise aber auch deutlich risikoreicher. Je ein Sturz wegen Regen und Kieseln inkl. geprellter Rippen kommen genauso zur Liste hinzu, wie 1 weiterer Umfaller aus Dummheit inkl. der berühmten Auspuff-Brand-Narbe am Bein und einer Begegnung mit dem Heck eines Autos.

Das ergibt einen Gesamtwert von rund 15 (plus/minus) Stürzen - übertrieben viel! ? Einziger Wermutstropfen: Zwischen dem ersten und letzten Sturz lagen über 15 Jahre und in den letzten 3 Jahren ist kein neuer dazugekommen. Das macht es vielleicht ein bisschen besser.

Vermeiden von Stürzen

Bei einer so hohen Anzahl an Stürzen musste ich mich aber auch zwangsläufig selbst hinterfragen und überlegen, “was habe ich falsch gemacht?” (Das bietet sich allerdings auch schon nach einzelnen Stürzen an).

Nicht alles kann auf jugendlichen Leichtsinn oder dünne Reifen geschoben werden. Wollte ich es mir leicht machen, könnte ich einfach sagen, “lass das Bike bei schlechtem Wetter stehen!”, aber auch das funktioniert einfach nicht immer und nicht für jeden.

Bleibt noch, den Fahrstil infrage zu stellen. Bisher gehörten meine Maschinen den eher sportlichen Genres “Naked” und “Sportler” an. “Vielleicht ist das ja gar nicht das richtige für mich?”, wäre die schlüssige Reaktion.

Die Auswahl war vor über 10 Jahren allerdings auch noch gar nicht so groß, wie es in den letzten Jahren der Fall ist. Mittlerweile könnte ich aus fast genauso vielen 125er- wie Big-Bikes wählen. Da stehen seit neuestem tolle Retro-Bikes (z.B. Brixton), Cruiser (z.B. GV Aquila) und sogar Elektro-Motorräder zur Auswahl. Dadurch kann jeder das richtige Bike und entsprechend den besten Fahrstil für sich entdecken. Tipp: Probier verschiedene Bikes aus, bevor du dich entscheidest. Nicht zwingend ist die schönste Maschine auch die richtige für deinen Fahrstil.

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung

Anhand der aufgeführten Punkte kann ich mir die Sturzstatistik sicher irgendwie schön rechnen:

15 gesamt

  • minus 25% dünne Reifen
  • minus 25% Wettereinfluss
  • minus 25% jugendlicher Leichtsinn
  • minus 25% Fahrstil

Kommt man, nach Adam Riese, auf genau Null ;)

Eigentlich bin ich also nie wirklich gestürzt. Verschiedene Faktoren haben meine Bikes einfach zum Umkippen gezwungen.

Spaß beiseite - das Thema Stürzen ist sensibel. Jedes Wochenende verletzen sich viele Biker, oder schlimmeres. Lass dir die oben genannten Punkte in einem ruhigen Moment mal durch den Kopf gehen und vermeide so eventuell einen weiteren oder deinen ersten Sturz. Erfahrene Motorradfahrer aus deinem Bekanntenkreis werden dir sicher ähnliche Geschichten erzählen können.

Um einem Sturz langfristig vorzubeugen, bietet sich auch ein Fahrsicherheitstraining an. Profis zeigen dir dabei die Grenzen deiner Maschine und deines Könnens auf. Du kannst dort auch lernen, vorausschauender zu fahren. Gerade als Motorradfahrer, ohne “Knautschzone”, ist es oft besser, mal zurückzustecken, abzubremsen oder anzuhalten. Je eher du eine solche Situation erkennst, desto mehr Zeit hast du, darauf zu reagieren. Es sind viele Idioten auf den Straßen unterwegs…

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